
//english version below
Ah ja, Freiburg. Eigentlich wollte ich keinen Blog-Eintrag zu Freiburg machen, weil warum auch? Aber due to one personal request (you know who you are), habe ich mich bei schlechtem Licht und zur absolut falschen Jahreszeit aufgemacht und ein paar Sehenswürdigkeiten fotografiert, immerhin wurde Freiburg als Place to be 2022 von Lonely Planet ausgezeichnet. Das hier ist kein Tour Guide, dafür bitte einfach mal die favorisierte Suchmaschine des Browsers eurer Wahl verwenden. Aber wenn wir mal die Ehre haben Besucher herumzuführen, dann gibt es die klassischen Sehenswürdigkeiten.
Freiburg, gegründet 1091 n. Chr., ist eine ganz wunderbar gelegene, politisch grün gestrichene, im Herzen aber dann doch konservative Universitätsstadt im Südwesten Deutschlands.
- Münster. Katholisches Gotteshaus. 116 m hoch. Bröckelt, Dauerbaustelle. Wie viele gotische Bauten aus Buntsandstein erbaut, würde man wahrscheinlich nicht mehr so machen.
- Münsterplatz. Berühmter Markt im Herzen der Stadt. Hier ist was los. Auch der Ort an dem ich mal eine Rede halten musste (zum Abschluss meiner Promotion). Hat keinen interessiert.
- Auf dem Münsterplatz kann man eine “Lange Rote” essen, zu empfehlen ist der Meier. Was in Berlin das Curry 36 oder Mustafa’s Gemüse Kebap ist, ist in Freiburg Stefan’s Käsekuchen. Eine Institution. Nicht mein Lieblings-Käsekuchen, aber man kann’s essen.
- Größe von Ziegeln im 13. Jh. konnte man auf dem Münster nachschauen. Und wie lang eine Elle ist auch. Irgendwo ist auch die Größe von Broten und Brötchen (wenn man mal kleinere Brötchen backen musste, weil das Gewicht blieb gleich).
- Martinstor. Eines von zwei erhaltenen Stadttoren, die der Befestigung der Stadt dienten. Errichtet im 13. Jh. Wurde früher auch als Gefängnis genutzt.
- Gedenktafel am Martinstor. In Freiburg wurden im 17. Jahrhundert 42 Menschen (40 Frauen und 2 Männer) als Hexen bzw. Hexer hingerichtet.
- Schwabentor. Das andere erhaltene Stadttor, 50 Jahre jünger.
- Bächle. Früher zur Brauchwasserversogung (Viehtränke, Niederschlagsentwässerung, Löschwasser, nicht Trinkwasser (!)) genutzt. Grund ist das tiefliegende Grundwasser. Heute planschen vor allem die Kinder im Sommer darin. “Wer nai dappt”, muss einen Freiburger bzw. eine Freiburgerin heiraten. Sagt man so. Und ja, es gab tatsächlich Gerichtsverfahren wegen der Zuständigkeiten bei Unfällen. Laut Urteil aus den 1970er kann die Stadt aber nicht haftbar gemacht werden (BGH NJW 159, 1972).
- Platz der alten Synagoge. Der Glaskasten rechts ist die Universitätsbibliothek. Zweimal im Jahr (Frühling und Herbst) müssen Teile der Fassade abgehängt werden, weil sonst die Autofahrer geblendet werden. Herrlich. #Hauptsachesiehtgutaus. Außerdem befindet sich auf dem Platz wirklich die alte Synagoge. Zumindest der Grundriss, der jetzt ein Brunnen ist. Noch so ein Politikum. Damit ihr beim nächsten Besuch auch fleißig mit noch mehr Insiderwissen angeben könnt, es wurde zur Reinigung der hellen Granitplatten speziell ein 350.000 € Dampfwägelchen gekauft. Konnte ja keiner damit rechnen, dass Menschen den Platz auch wirklich nutzen wollen. Wird manchmal auch liebevoll Betonwüste genannt (vor allem von mir). Albedo lässt grüßen.
- Dreisam. Fluss durch Freiburg. Sehr hübsch. Mag ich gern. Entlang führt auch eine Fahrradautobahn. Der Freiburger bzw. die Freiburgerin fährt gerne Fahrrad. Ein Must-Have.
- Classic Freiburg. Bäumeumarmer.
- Das berühmte Krokodil. Es gibt keine Geschichte dazu. Ist Kunst aus dem Jahre 2002.















Bei allem Sarkasmus, ich mag Freiburg und es wird immer mein Zuhause sein. Langsam setzt auch der Erholungseffekt ein. Und wenn wir nicht beschäftigt waren unsere Winter bleichen Gesichter in die Sonne zuhalten, haben wir unsere Nichte gespaßt.



Nachher geht es zurück nach Berlin. Dann sind es nur noch ein paar Tage bevor es in die weite Welt geht (mit kurzem Zwischenstopp in Braunschweig).
English version
Sigh, Freiburg. Actually I didn’t want to do a blog entry about Freiburg, because y tho?
But due to one personal request (you know who you are), I set out in bad light and at the absolute wrong time of year and photographed a few sights, after all, Freiburg was awarded the title of Place to be 2022 by Lonely Planet. This is not a tour guide, so please use the favourite search engine of the browser of your choice. But when we have the honour of showing visitors around, we have the classic sights.
Freiburg, founded in 1091 AD, is a wonderfully located, politically green-painted, but at heart conservative university town in south-west Germany.
- Minster (Münster). Catholic church. 116 m high. Crumbling, permanent construction site. Like many Gothic buildings built of red sandstone, probably wouldn’t be done this way again.
- Münsterplatz. Famous market in the heart of the city. Always something going on here. Also the place where I once had to give a speech (at the end of my doctorate). Nobody was interested.
- On Münsterplatz you can eat a “Lange Rote”, I recommend the Meier. What Curry 36 or Mustafa’s Gemüse Kebap is in Berlin, Stefan’s Käsekuchen is in Freiburg. An institution. Not my favourite cheesecake, but you can eat it.
- You could look up the size of bricks in the 13th century on the cathedral. And how long a cubit is, too. Somewhere you can also find the size of bread and rolls (if you ever had to bake smaller rolls, because the weight stayed the same).
- Martinstor. One of two preserved city gates that served to fortify the city. Built in the 13th century, it was also used as a prison.
- Commemorative plaque at Martinstor. In the 17th century, 42 people (40 women and 2 men) were executed as witches in Freiburg.
- Schwabentor. The other preserved city gate, 50 years younger.
- Bächle. Formerly used to supply water (cattle watering, rainwater drainage, fire-fighting water, not drinking water (!)). The reason for this is the deep groundwater. Today it is mainly the children who splash in it in summer. If you step in, you have to marry a Freiburg citizen. That’s what they say. And yes, there have indeed been court cases about responsibility for accidents. According to a ruling from the 1970s, however, the city cannot be held liable (BGH NJW 159, 1972).
- “Old Synagogue Square” (Platz der alten Synagoge). The glass box on the right is the university library. Twice a year (spring and autumn) parts of the façade have to be taken down because otherwise drivers are dazzled. Glorious. #Aslongasitlooksgood. Besides, the old synagogue really is on the square. At least the ground plan, which is now a fountain. Another political issue. So that you can diligently brag about even more insider knowledge on your next visit, a €350,000 steam car was specially bought to clean the light granite slabs. No one could have expected that people would really want to use the space. It is sometimes affectionately called a concrete desert (especially by me). Albedo sends its regards.
- Dreisam. River through Freiburg. Very pretty. I like it. There is also a bicycle motorway along it. The people of Freiburg like to cycle. A must-have.
- Classic Freiburg. Tree hugger.
- The famous crocodile. There is no story to it. Is art from the year 2002.















With all sarcasm, I like Freiburg and it will always be my home. Slowly, the relaxation effect is setting in. And when we weren’t busy holding our pale winter faces up to the sun, we were playing with our niece.



Later we’ll be flying back to Berlin. Then it’s just a few more days before we head out into the wide world (with a short stopover in Braunschweig).
Hab ich jetzt nicht erwartet, aber doch gerne gelesen! 🙂
Und es ist unerwähnt geblieben, dass Tom und Fiona auf uns aufgepasst haben und uns kaputt gespielt haben :-D.