
Hier ist das versprochene Lebenszeichen aus Europa. Gerade sind wir wieder in der Sauna-ähnlichen Umgebung des wunderbaren Dreisamtals. Der Ort, an dem man das Gefühl hat, dass es nie wieder kalt wird. Aber genug gejammert, ist ja nicht so als hätte ich das alles nicht gewusst. Immerhin war das südwestdeutsche Klima für mich ein Grund gewesen nach Berlin zu ziehen.
Wie dem auch sei, das hier ist ein Reiseblog und Guido und ich sind ganz schön viel unterwegs, wenn auch deutlich weniger als außerhalb von Europa.
Nach zwei komischen und unruhigen Wochen in Berlin, haben wir uns gefreut die Großstadt wieder zu verlassen. Hier wurden wir zu sehr von der Aura des Alltäglichen umgeben, haben es trotzdem genossen Freunde und Wahlfamilie zu treffen. Wie das so ist, fängt jede gute Reise mit einem Besuch in Braunschweig an. Wir werden überall mit gutem Essen empfangen, aber nichts reicht an die Schafskäse-Grillpfanne von Gregor heranreichen. Top Service, gerne wieder.
Unsere Route führte uns in den Brocken, nach Göttingen, über Mainz und Heidelberg nach Freiburg. Auf dem Brocken lernen wir, dass es Menschen gibt, die scheinbar nur für die Harzer Wandernadel wandern.
In Mainz macht die Hitze Guido zu schaffen und er versucht die Bedienung um 25€ zu prellen und in Heidelberg kombinieren wir die obligatorische Schlossbesichtigung mit einem Sommerkonzert in der Burg.


Rechtzeitig zur Hochzeit unserer sehr guten Freunde. Der Wettergott hat es gut mit uns gemeint und nur für dieses Wochenende die Temperaturen abgesenkt.

Wie man sehen kann, haben wir den Abend sehr genossen.

Nach einer vielleicht zu überladenen Woche mit vielen sozialen Aktivitäten (ja, noch mehr mimimimi) haben wir uns auf den langen Weg nach Graz gemacht. Ziel ist eigentlich Bled, wo wir vier Tage mit Freunden (eher unserer amerikanischen Wahlfamilie) verbringen. Es geht aber nicht, dass wir durchfahren. Wir halten in Saalbach Hinterglemm (deren Slogan laut Homepage “Home of Lässig” ist). Eins muss man den Ösis lassen; die wissen, dass der Skitourismus nicht gerade nachhaltig ist und die Monate mit Schnee immer weniger werden. Also umfunktioniert man die Skilifte alle etwas um und BÄM! Home of Down Hill Mountainbiking. Dann noch mindestens drei Outdoor Bekleidungsgeschäfte pro Gemeinde und schon hat man Ganzjahrestourismus. Clever.
In Saalbach gastieren wir nur eine Nacht. Am nächsten Tag geht es mit der Bergbahn rauf in die Alpen und hier merke ich, dass die ganzen Wanderungen in Neuseeland gar nichts gebracht haben, denn nichts ist der Höhenluft gewachsen (außer Höhentraining). Nach zwanzig Minuten rumkraxeln erstmal ab in eine Hütte und Kaspressknödel verdrücken (verdient ist verdient). Essen kann der Ösi auch noch.

Zum Glück konnte ich Guido von einer weiteren Wanderung abhalten, wir mussten ja immerhin noch nach Graz. Ich war noch nie in Graz und ich muss sagen, dass das ein sehr hübsches Städtchen ist. Hier noch ein Schmankerl aus dem österreichischen Radio. Diese Polizeimeldung hat mir ungemein den Tag versüßt.





Nachdem Guido Unmengen an Backhendl und Eis gefuttert hat, treffen wir endlich die Hickel’s wieder. Etwas angeschlagen, denn Jemma hat Hand-Mund-Fuss im Gepäck (oh Kelch, bitte geh an uns vorüber). Vollgepackt mit Zink- und Lysin Tabletten geht es also endlich nach Slowenien.
Bled ist so hübsch wie noch im Jahr zu vor. Diesmal schaffen wir es sogar zu schwimmen und mein SUP aufzublasen. Meine Errungenschaft ist, dass ich mit Jemma so viel Laufen geübt habe, dass sie ein paar Stunden nach unserem Abschied ihre ersten Schritte in Graz macht. Tante Ina ist sehr stolz.





Die Zeit verfliegt, wir müssen Abschied nehmen und ehe wir uns versehen sind wir schon in Ljubljana (man kann ich drei Autostunden durch Slowenien durchfahren). Und was soll ich sagen, es fühlt sich an wie eine Mischung aus Freiburg und Graz. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht so viel über Ljubljana weiß. Hier ein Tipp: Es gibt in ganz vielen Städten kostenlose Stadtführungen. Wir machen eine und lernen, dass es Slowenien eigentlich seit vielen Hundert Jahren besteht, aber erst seit 1991 ein eigenständiger Staat ist. Es gibt für Studenten Food-Coupons, mit denen sie in fast allen Restaurants essen gehen können und nur ein paar Euros bezahlen. Die Stadt hat auf dem Hauptplatz eine Statue mit dem Nationaldichter errichtet. Und dieser hatte ein Alkoholproblem und das sagt eigentlich auch schon alles über das Land. Seit diesem Besuch macht Guido auch immer Kürbiskernöl an das Salatdressing, denn ohne ist es einfach nicht echt.





Und wem das nicht reicht: Hier die Geschichte Sloweniens auf einer Kirchentür zusammengefasst. Der komische Dude ganz oben ist Papst Johannes Paul II. Weil der Vatikan war der erste Staat, der Slowenien anerkannt hat.

Es geht über das Timmelsjoch in das Ötztal nach Sölden in Österreich. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Das stimmt so nicht, aber es kühlt nachts zu mindest ab. Wandern lohnt sich hier nur für Menschen mit sehr guter Kondition, denn es geht überall steil hoch. Wir schaffen es nicht ganz auf den Hausberg (Nederkogel), dafür auf den Rotkogel. Höhentraining. Wofür wissen wir nicht. Aber auch hier ist Mountainbiken der neue Nationalsport.






So, und nu sind wir wieder bei der Familie, weil nicht alles im Leben nur Urlaub, Reisen und Erholung ist. Manchmal holt einen der Ernst des Lebens ein. Nach ein paar To-Dos geht es wieder nach Österreich. Bis dahin. TBC.
English Version:
Here is the promised sign of life from Europe. Right now we are back in the sauna-like surroundings of the wonderful Dreisamtal. The place where you get the feeling that it will never get cold again. But enough whining, it’s not as if I didn’t know all this. After all, the south-west German climate had been a reason for me to move to Berlin.
Be that as it may, this is a travel blog and Guido and I are on the road quite a lot, although much less than outside Europe.
After two strange and restless weeks in Berlin, we were happy to leave the big city again. Here we were surrounded too much by the aura of the mundane, but still enjoyed meeting friends and elective family. As it happens, every good trip starts with a visit to Brunswick. We are welcomed with good food everywhere, but nothing comes close to Gregor’s grilled sheep’s cheese. Top service, happy to do business with you again.
Our route took us to the Brocken, to Göttingen, via Mainz and Heidelberg to Freiburg. On the Brocken we learn that there are people who seem to hike only for the Harzer Wandernadel.
In Mainz, the heat gets to Guido and he tries to cheat the waitress out of €25, and in Heidelberg we combine the obligatory castle tour with a summer concert in the castle.


Just in time for the wedding of our very good friends. The weather gods were kind to us and lowered the temperatures only for this weekend.

As you can see, we enjoyed the evening a lot.

After a perhaps too overloaded week of social activities (yes, more mimimimi), we have made the long journey to Graz. The destination is actually Bled, where we will spend four days with friends (more like our American family of choice). However, it doesn’t work out that we drive through. We stop in Saalbach Hinterglemm (whose slogan, according to their homepage, is “Home of Casual”). You have to hand it to the Austrians; they know that ski tourism is not exactly sustainable and that the months with snow are getting fewer and fewer. So they convert all the ski lifts a bit and BÄM! Home of Down Hill Mountain Biking. Then add at least three outdoor clothing shops per community and you have year-round tourism. Clever.
In Saalbach we stay only one night. The next day we take the cable car up into the Alps and here I realise that all the hiking in New Zealand was useless, because nothing is up to the altitude (except altitude training). After twenty minutes of scrambling around, I go to a hut and eat some cheese dumplings (earned is earned). The Austrian can also eat.

Luckily I was able to keep Guido from another hike, we still had to get to Graz after all. I’ve never been to Graz before and I have to say it’s a very pretty town. Here’s another tidbit from the Austrian radio. This police report made my day a lot better.





After Guido has eaten vast quantities of fried chicken and ice cream, we finally meet the Hickel’s again. A little battered, because Jemma has hand-mouth-foot in her luggage (oh goblet, please pass us by). So, packed with zinc and lysine tablets, we finally head for Slovenia.
Bled is as pretty as it was the year before. This time we even manage to swim and inflate my SUP. My achievement is that I have practised walking so much with Jemma that she takes her first steps in Graz a few hours after we left. Aunt Ina is very proud.





Time flies, we have to say goodbye and before we know it we are in Ljubljana (you can drive through Slovenia in three hours). And what can I say, it feels like a mixture of Freiburg and Graz. To my shame, I have to confess that I don’t know that much about Ljubljana. Here’s a tip: there are free city tours in quite a few cities. We take one and learn that Slovenia has actually existed for hundreds of years, but has only been an independent state since 1991. There are food coupons for students, with which they can eat in almost all restaurants and only pay a few euros. The city has erected a statue of the national poet in the main square. And he had a drinking problem, which actually says everything about the country. Since this visit, Guido always adds pumpkin seed oil to the salad dressing, because without it, it’s just not real.





And if that’s not enough: here’s the history of Slovenia summarised on a church door. The funny dude at the top is Pope John Paul II, because the Vatican was the first state to recognise Slovenia.

It’s off over the Timmelsjoch into the Ötztal valley to Sölden in Austria. All is still right with the world here. That’s not true, but at least it cools down at night. Hiking here is only worthwhile for people in very good shape, because it’s steep all the way up. We don’t quite make it to the local mountain (Nederkogel), but to the Rotkogel. Altitude training. We don’t know what for. But here, too, mountain biking is the new national sport.






So, and now we’re back with the family, because not everything in life is just holidays, travel and relaxation. Sometimes the serious side of life catches up with you. After a few to-dos, it’s back to Austria. Until then. TBC.