
Wir sind wieder zurück in Berlin. Seit einigen Wochen versuchen wir im Alltag anzukommen. Nach anfänglichen zähen Erkältungen, unzähligen To-dos und Besuch von der Familie, kehrt jetzt etwas Ruhe ein. Auf meinem Schreibtisch liegen Bücher, die ich dieses Jahr noch unbedingt lesen möchte und die Aufgabe den nächsten Job zu finden. Für beides werde ich mir einige Zeit nehmen. Und da ich ein bisschen Ablenkung brauche, lasse ich euch noch an unseren August-Abenteuern teilhaben.
Unser zweiter Besuch im Dreisamtal bescherte uns viel Ruhe, mir eine Lebensmittelvergiftung nach einem Restaurantbesuch und tiefere Einblicke in unser Pflegesystem, von denen ich wünschte mich niemals damit auseinander setzen zu müssen.
Und da wir uns schon mal in der Nähe der Schweizer Grenze aufgehalten haben, reichte es zumindest noch für einen Abstecher in dieses wunderschöne Land. Früh morgens fuhren wir ins Berner Oberland mit dem Ziel Öschinensee. Was soll ich sagen: ziemlich hübsch da. Leider war der von uns präferierte Wanderweg nicht zugänglich, denn auch hier machen sich der Klimawandel und die Gletscherschmelze bemerkbar. Für alle, die es entweder weniger sportlicher mögen oder ihre Wanderung erst am See beginnen wollen, gibt es die Möglichkeit für ein Schweinegeld mit der Seilbahn hochzufahren. Für uns war das keine Option. Wenn der junge Familienvater neben uns das Kind im Anhänger die Wiese hochschiebt, dann können wir problemlos die 400 Höhenmeter in einer Stunde hochlaufen. Belohnt wird man außerdem mit hervorragendem sowie teuerem Essen in den Restaurants am See.




Ich könnte ja jedes Jahr Wanderurlaub in der Schweiz machen. Mal schauen was das nächste Jahr bringt…
Bevor es fast schon in einer Nacht und Nebelaktion nach Berlin zurückging (wir waren beide des Reisens müde und vermissten unsere Freunde oder einfach Levi), stand noch eine Woche im Bregenzerwald auf dem Programm. Es war mein dritter Besuch und abgesehen von Dolomiten ist es definitiv einer der schönsten Flecken in Europa. Idyllisch, bergig aber nicht zu bergig und dazu unglaublich grün, auch noch im August.
Ausgerechnet im traditionsbewussten Österreich habe ich zum ersten Mal einen Servierroboter gesehen. Es wurde definitiv Zeit. Da müssen sich die Servicekräfte nicht die Handgelenke kaputt machen und gleichzeitig werden die Kinder unterhalten. Und nach den mir inzwischen lieb gewonnenen Kaspressknödel (Semmelknödel mit regionalem Käse) lässt es sich auch leichter wandern. Hüstel.
So viele Wanderungen haben wir vor dem Schlechtwetterumschwung gar nicht geschafft. Aber das macht auch nichts, ich hätte sowieso nicht viel laufen können, habe mir nämlich aua gemacht. Dazu gleich mehr.
Unseren ersten kleinen Abstecher haben wir zur Winterstaude gemacht. 350 m Höhenmeter hören sich nach nicht viel an. Aber wer hat denn den Thermostat hochgedreht?! Heiliges Blechle, war das wieder warm.


Das Wunderbare an Urlaub im Bregenzerwald ist, dass man so ein Kärtle bekommt, mit dem man die Bergbahnen und Freibäder nutzen kann und es gibt wenig schöneres als eine schöne Abkühlung nach einer anstrengenden Wanderung. Vielleicht noch Himbeer-Topfen Schnitten. Wundert mich eigentlich, dass ich nicht als Käse oder zwei Inas aus Österreich zurück gekommen bin…
Auf der Liste der Dinge, die man im Bregenzerwald gemacht haben sollte, steht auch eine Sonnenaufgangswanderung auf die Kanisfluh. Es ist kein Geheimnis, dass Guido ungern für Sonnenaufgangsgeschichten aufsteht. Ich habe mit der Überredung also schon Wochen vorher angefangen und ihn immer wieder daran erinnert wie gern ich mitten in der Nacht, mit Stirnlampen bewaffnet, oben auf dem Berg den Sonnenaufgang sehen möchte.
Wir haben ein gutes Zeitfenster erwischt. Nach unserem Ausflug auf die Winterstaude hat es abgeregnet und der nächste Morgen sollte klar und sonnig werden. Um halb vier setzen wir uns ins Auto und fuhren ins nirgendwo. Es waren auch einige andere unterwegs. Insgesamt fanden sich vielleicht zwanzig Menschen auf dem Gipfel ein. Es war ein rutschiger Aufstieg, der Regen in der Nacht hat die Erde aufgeweicht und entsprechend sahen auch unserer Schuhe aus als wir oben ankamen.
Es hat sich absolut gelohnt. Es war bestimmt einer der schönsten Sonnenaufgänge, die ich gesehen habe.






Der einzige Wermutstropfen passierte beim Abstieg. Da unsere Wanderschuhe voll mit feuchter Erde waren, rutschen wir oft weg. Und wie das nun mal so ist, kamen wir beide nicht unbeschadet unten an. Guido mit Prellung und Schnittwunde an der Hand und ich… Naja, Prellungen, blaue Flecken, Schnittwunden und die ein oder andere Verletzung am linken Bein, die hoffentlich nicht das Knie in Mitleidenschaft gezogen hat. So richtig verheilt ist es noch nicht, ich bin aber guter Dinge. Wie dem auch sei, es war es total wert und ich würde es wieder machen. Die Wanderung, nicht den Sturz.
Da das Wetter sich sowieso verschlechterte, hatten wir ziemlich viel Quality time mit der Familie, die wir sehr genoßen haben. Denn wir wissen noch gar nicht wann es das nächste Mal in den Schwarzwald geht. Wir planen Weihnachten in Schweden zu verbringen.




Und damit endet vorerst unsere Reise durch Europa. Es ist noch angedacht, den ein oder anderen Ausflug zu unternehmen, aber fest geplant ist nichts. Aus diesem Grund lasse ich den Blog eine Weile ruhen. Es wird eine Fortsetzung geben, ich weiß nur nicht wann. Bis dahin Grüße aus Berlin. TBC.
English Version:
We are back in Berlin. We’ve been trying to get back into the swing of things for a few weeks now. After initial tough colds, countless to-dos and visits from family, some peace is now returning. On my desk are books that I really want to read this year and the task of finding the next job. I will take some time for both. And since I need a little distraction, I’ll let you in on our August adventures.
Our second visit to the Dreisamtal gave us plenty of rest, me food poisoning after a restaurant visit and deeper insights into our care system that I wish I never had to deal with.
And since we have been near the Swiss border before, it was at least enough for a side trip to this beautiful country. Early in the morning we drove to the Bernese Oberland with the destination Öschinensee. What can I say: pretty nice there. Unfortunately, the hiking trail we preferred was not accessible, because climate change and glacier melt are making themselves felt here too. For those who either like it less sporty or want to start their hike at the lake, there is the option of taking the cable car up for a penny. For us, this was not an option. If the young family man next to us pushes the child up the meadow in the trailer, we can easily walk up the 400 metres in altitude in an hour. You are also rewarded with excellent as well as expensive food in the restaurants at the lake.




I could go on a hiking holiday in Switzerland every year. Let’s see what next year brings…
Before heading back to Berlin almost in a night and fog action (we were both tired of travelling and missed our friends or just Levi), another week in the Bregenzerwald was on the agenda. It was my third visit and apart from Dolomites it is definitely one of the most beautiful spots in Europe. Idyllic, mountainous but not too mountainous and incredibly green, even in August.
Of all places, I saw a serving robot for the first time in tradition-conscious Austria. It was definitely about time. There the service staff don’t have to break their wrists and at the same time the children are entertained. And after the Kaspressknödel (bread dumplings with regional cheese), which I have come to love, it is also easier to hike. Cough.
We didn’t manage that many hikes at all before the change in bad weather. But that doesn’t matter, I wouldn’t have been able to walk much anyway, because I gave myself an ouch. More about that in a moment.
We made our first small detour to the Winterstaude. 350 m altitude difference doesn’t sound like much. But who turned up the thermostat?! Holy moly, that was warm again.


The wonderful thing about holidays in the Bregenzerwald is that you get such a card with which you can use the mountain railways and public swimming pools, and there are few things better than a nice cool-down after a strenuous hike. Maybe some raspberry and quark cakes. Actually, I’m surprised I didn’t come back from Austria as a cheese or two Inas…
On the list of things to have done in the Bregenzerwald is a sunrise hike up the Kanisfluh. It’s no secret that Guido doesn’t like to get up for sunrise adventures. So I started the persuasion weeks in advance, reminding him again and again how much I would like to see the sunrise in the middle of the night, armed with headlamps, up on the mountain.
We caught a good window of opportunity. It has rained off after our trip up the Winterstaude and the next morning should be clear and sunny. At half past three we got in the car and drove off to nowhere. There were a few others on the road too. In total there were maybe twenty people on the summit. It was a slippery climb, the rain during the night had softened the earth and our shoes looked accordingly when we reached the top.
It was absolutely worth it. It was definitely one of the most beautiful sunrises I’ve seen.






The only downer happened on the descent. As our hiking boots were full of damp earth, we often slipped away. And as it happens, neither of us arrived at the bottom unscathed. Guido had a bruise and a cut on his hand, and I… Well, contusions, bruises, cuts and one or the other injury on my left leg, which hopefully didn’t affect my knee. It hasn’t really healed yet, but I’m in good spirits. Anyway, it was totally worth it and I would do it again. The hike, not the fall.
As the weather was deteriorating anyway, we had quite a bit of quality time with the family, which we enjoyed very much. Because we don’t know yet when we will go to the Black Forest next time. We are planning to spend Christmas in Sweden.




And that’s the end of our trip through Europe for the time being. There are still plans to go on one or two excursions, but nothing is firmly planned. For this reason, I’ll leave the blog for a while. There will be a sequel, I just don’t know when. Until then, greetings from Berlin. TBC.