
Ich gebe zu, dass ich recht blauäugig (Achtung, schlechtes Wortspiel) los gereist bin. Aufgewachsenen im behüteten Mitteleuropa. Eingehüllt in das Schengenabkommen. Wenn du reisen willst tu es. Interessiert keinen. Ein nettes Feature ist die fast überall gleiche Währung. Das Schlaraffenland der Urlaubenden.
Deswegen war ich schon ungnädig mit der deutschen Behörde, die mir das Leben wegen eines internationalen Führerscheins zur Hölle machen wollte. Der Papierkram nach Australien war nervig, aber irgendwie waren wir darauf eingestellt.
Als nun der gemeine Neuseeländer nach zwei Jahren seine Grenzen öffnete, dachten wir uns: Visa kann ja nicht so schwer sein. Und ist es auch nicht. Man muss nur ein paar Dinge beachten. Seit 2019 gibt es ein elektronisches Visa Verfahren, bei dem man eine Bearbeitungs- und Tourismusgebühr zahlen muss. Eine gar nicht so verkehrte Sache, wenn das Geld dafür wirklich in die Umwelt investiert wird. Kann derzeit nicht wirklich geprüft werden, da die Grenzen seit März 2020 geschlossen waren (außer für Australier, aber die müssen auch nicht zahlen). Für das Visum lädt man sich einfach die NZeTa App runter. Macht ein Bild, tippt seine Ausweisdaten ein, hinterlegt eine Kreditkarte und nach ein paar Minuten ist der Antrag durch.
Dann muss man noch einen Traveller Pass erstellen lassen. Der Neuseeländer freut sich, wenn er dich begrüßen darf, aber auch nur wenn er genau weiß, dass du wieder von seinen Trauminseln wieder verschwindest. Das Ganze war für uns etwas stressig, weil wir nachweisen mussten, dass wir einen Anschlussflug hatten. Dieser geht nach Hawaii. Naja und wie das Leben nun mal so spielt, braucht man auch hier ein Visum. Das kann man sich auch elektronisch zukommen lassen. Kostet nur $ 14 oder so. Alles eigentlich kein Problem, wenn man halbwegs vorbereitet ist. Ich habe etwas gezittert, aber es sieht so aus als dürften wir Ende Mai in die USA. Erstmal Erleichterung.
Ein bisschen traurig bin ich trotzdem, weil unsere Neuseelandreise dann einfach “zu kurz” ist. Aber wer weiß, vielleicht findet sich ja ein gnädiger Sponsor, der uns in seinem Haus in Queenstown aufnimmt. Ab Oktober bin ich dafür sehr zu haben.
Wie dem auch sei, für die Einreise benötigen wir einen negativen COVID-19 Schnelltest. Was sich für den normalen deutschen Bürger sehr einfach anhört, ist in Australien etwas umständlicher. Es braucht einen beaufsichtigten Test und die kosten ein Schweinegeld. Wir haben einen relativ günstigen für 34 € aufgetrieben. Den darf man dann selbst machen und die Apothekerin schaut dir zu, wie du dein Gehirn mit dem Nasenstäbchen penetrierst. 20 Minuten später holt man sich einen Wisch mit seiner Ausweisnummer ab und der Bestätigung, dass du ohne Corona Erkrankung einreist.
Wir haben es nach Neuseeland geschafft und den Grenzbeamten einen unnötig anstrengenden Abend beschert. Von allen Seiten gab es Tipps bei der Einreise und was man deklarieren sollte. Ich glaube am Ende haben die Damen und Herren uns verflucht. In deutscher Manier waren unsere Wanderschuhe zu sauber und unsere Reiseapotheke gar kein Problem. In diesem Abend verlassen wir als letzte den Flughafen und ich bin mir sicher, der Neuseeländer hinterfragt seine Grenzöffnung.
Die meisten Deutschen reisen erst im Oktober nach Neuseeland. Wer also eine noch leere Insel vorfinden möchte: Jetzt ist die Zeit. Man kann sich gar nicht vorstellen wie das ist fast ohne andere Touris unterwegs zu sein.
Ein Goodie Bag haben wir am Flughafen auch noch bekommen. Drei Corona Schnelltest. Die von Siemens. In Australien wären wir damit quasi reich. Da bekommt man so eine Email von der Gesundheitsbehörde, die ab und an nachfragt, ob man auch wirklich kein Corona hat. Ansonsten sind wir aber sehr happy.
Jetzt bereisen wir in unserem Eisbär (ja, wir haben Kosenamen für unsere Mietautos. Außer der Kia in Melbourne. Der darf nicht mehr erwähnt werden und wird aus den Geschichtsbüchern gelöscht. Was ein Scheißauto) die Südinsel und können uns gar nicht satt sehen. Nur bewegen kann ich mich seit zwei Tagen eher schlecht. Wir mussten unbedingt so einen Berg hoch und seitdem schmollen meine Oberschenkel. Dazu beim nächsten Mal mehr. TBC.
English Version:
I admit that I set off rather blue-eyed (warning, bad pun). Growing up in sheltered central Europe. Wrapped up in the Schengen Agreement. If you want to travel, do it. Nobody cares. A nice feature is that the currency is the same almost everywhere. The holidaymakers’ land of milk and honey.
This is why I was already ungracious with the German authorities who wanted to make my life hell because of an international driving licence. The paperwork to Australia was annoying, but somehow we were prepared for it.
Now, when the common New Zealander opened their borders after two years, we thought to ourselves: visas can’t be that hard. And it isn’t. You just have to keep a few things in mind. Since 2019, there is an electronic visa procedure where you have to pay a processing and tourism fee. Not such a bad thing, if the money for it is really invested in the environment. Can’t really be checked at the moment as the borders were closed since March 2020 (except for Australians, but they don’t have to pay either). For the visa, you just download the NZeTa app. Take a picture, type in your ID details, deposit a credit card and after a few minutes the application is through.
Then you have to get a Traveller Passport. The New Zealander is happy to welcome you, but only if they know exactly that you will disappear from their dream islands again. The whole thing was a bit stressful for us because we had to prove that we had a connecting flight. This one goes to Hawaii. Well, and as life goes, you also need a visa here. You can get one electronically. It only costs $14 or so. It’s not really a problem if you’re halfway prepared. I was shaking a bit, but it looks like we will be allowed into the USA at the end of May. Relief for now.
I’m still a bit sad because our New Zealand trip will then be just “too short”. But who knows, maybe a gracious sponsor will be found to host us in his house in Queenstown. I’m very much up for that from October onwards.
Be that as it may, for entry we need a negative COVID-19 rapid test. What sounds very simple for the normal German citizen is a bit more cumbersome in Australia. You need a supervised test and they cost a lot of money. We found a relatively cheap one for 34 €. You do the test yourself and the pharmacist watches you penetrate your brain with the nose stick. 20 minutes later, you pick up a slip with your ID number and confirmation that you are entering the country without Corona disease.
We made it to New Zealand and gave the border officials an unnecessarily exhausting evening. There were tips from all sides when entering the country and what to declare. I think in the end the ladies and gentlemen cursed us. In German style, our hiking boots were too clean and our first-aid kit was no problem at all. That evening we were the last to leave the airport and I’m sure the New Zealander is questioning his border opening.
Most Germans don’t travel to New Zealand until October. So if you want to find an island that is still empty: now is the time. You can’t imagine what it’s like to be on the road almost without other tourists.
We also got a goodie bag at the airport. Three Corona rapid tests. The ones from Siemens. In Australia, we would be rich. There, you get an email from the health authority that asks you every now and then if you really don’t have Corona. But otherwise we are very happy.
Now we are travelling in our polar bear (yes, we have pet names for our rental cars. Except for the Kia in Melbourne. It can’t be mentioned anymore and will be erased from the history books. What a shit car) the South Island and can’t get enough of it. The only thing is that I’ve had a hard time moving for the last two days. We had to climb a mountain like this and since then my thighs have been sulking. More about that next time. TBC.